Am Südfriedhof gibt es einen Gedenkstein und eine Gedenktafel für die von 1942 – 1945 getöteten Ausländern.
Seit vielen Jahren finden Anfang November am Südfriedhof Gedenkveranstaltungen für die Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen aus Osteuropa statt. Federführend engagiert sich dabei Pax Christi. In den letzten Jahren war zunehmend zu bedauern, dass der Text auf der Gedenktafel, kaum noch lesbar war. Zum Erinnern – zum Gedenken – gehört aber auch, Mahnungen zu erkennen, Nachdenkliches lesen zu können und somit Hinweise für Aufgaben an die Gegenwart und Zukunft mitzunehmen und zu leben. Deswegen und natürlich wegen der räumlichen Nähe war es uns eine dringliche Aufgabe, dass die Gedenktafel restauriert wird. Dabei haben wir auch lange über den Gedenkstein nachgedacht, waren aber abschließend der Meinung, dass – sobald die Inschrift der Tafel gut lesbar ist, der Stein im derzeitigen Zustand belassen werden sollte.
Michael Gärtner von der Friedhofsverwaltung (selber Steinmetz- und Steinbildhauermeister sowie gepr. Steintechniker und Restaurator) war es schließlich, der die Restauration für die Gedenktafel – es handelt sich nach seinen Informationen um Muschelkalk, ein hessischer Olivindiabas – organisierte und durchführen ließ. Im Sommer 2016 zeigte er uns die Gedenktafel in neuem Glanz. Wir konnten uns von einer exzellenten Restaurationsarbeit überzeugen.
Es war uns aber auch wichtig, noch einmal zu klären, wann der Gedenkstein und die Gedenktafel gesetzt wurden. Auch hier konnte Herr Gärtner von der Friedhofsverwaltung noch einmal helfen. Der Gedenkstein wurde 1984 mit dem ursprünglichen Text: „Zum Gedenken an die ausländischen Toten 1942 – 1945“ durch den Bildhauer Heinz-Leo Weiß aus Nürnberg errichtet. Dieser ist bereits seit Jahren verstorben. Die Initiative zu dem Stein soll u. a. von dem Jesuitenpater Deichstetter gekommen sein. Dies wurde vom Pater Deichstetter bei einer Gedenkfeier in den 1990er Jahren so bestätigt.
Die 2016 gereinigte Natursteinplatte wurde wahrscheinlich im Jahr 1998 durch die Stadt Nürnberg errichtet. Dazu ließ sich nur eine Mitteilung vom 30.06.1997 finden, dass die sog. Zusatzplatte (zu dem Denkmal von H. L. Weiß) zur Ausführung im nächsten Kulturausschuss angemeldet wird. Der Wert des Gedenksteins lag bei 12.000,- DM. In zwei archivierten Zeitungsartikel vom 5. November 1997 wurde dann von der Zustimmung des Kulturausschusses zu der Gedenktafel bzw. zu der darauf enthaltenen Inschrift berichtet.