Begleitveranstaltungen

Erinnern•Mahnen•
geDENKEN•Geschichte erfahren

Das Programm der Veranstaltung

Das war das Motto der am 21. Oktober 2019 vom Bunten Tisch im Roxy Renaissance Cinema durchgeführten Folgeveranstaltung zum Festakt vom 13. Mai 2019 zur feierlichen Übergabe der Gedenk- und Informationstafeln zum ehemaligen KZ-Außenlager der Siemens-Schuckertwerke in Nürnberg – 75 Jahre nach Einrichtung des KZ-Außenlagers am Südfriedhof. Das Programm an dem Tag solle einen stärkeren inhaltlichen Fokus auf das Lager, die Insassinnen und auch die SS-Aufseherinnen legen. Positiv überrascht waren wir vom Vorstand des Bunten Tisch Gartenstadt und Siedlungen Süd von der starken Beteiligung an dieser Veranstaltung. Der Kinosaal war übervoll und leider konnten viele Interessierte nicht mehr eingelassen werden und somit der Veranstaltung beiwohnen.

Beifall fand in der Begrüßung von Frank Hotze aus dem Vorstand vom Bunten Tisch folgende Passage: „Es gibt einige – leider nehmen derzeit die Stimmen wieder zu, die meinen, dass das nicht mehr nötig sei und dass es auch mal gut sein müsse. Dazu sagen wir klar nein.
Wir sagen nein, weil sich der Bunte Tisch aufgrund von Neonazivorfällen im Stadtteil bzw. dem Stadtteilfest Gartenstadt gebildet hat,
wir sagen nein, weil dieser Punkt in der Geschichte eben nicht die Hinterlassenschaft eines vorbeifliegenden Vogels war,
und spätestens nach Kassel und Halle sollte möglichst vielen klar sein, dass wir nein sagen müssen und dies auch zeigen. Hetze, Hass und Antisemitismus darf keinen Platz bei uns haben, ebenso wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Rèka Lörincz liest Ágnes Rózsa

Es folgten drei sicherlich emotionale Programmpunkte mit Berichten ehemaliger Lagerinsassinnen. Da war zunächst der Film eines Interviews mit Eva Keszler. Ihre Botschaft am Ende des Interviews: „Das kann man nicht entschädigen, was da geschah. Ich wollte nur meinen Arbeitslohn verlangen.“

Beeindruckend dann die Lesung aus dem Tagebuch von Ágnes Rózsa. Réka Lörincz von der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg rezitierte aus dem Buch „Solange ich lebe, hoffe ich“ von Ágnes Rózsa. Diese Texte wurden ausgewählt von Gerhard Jochem vom Verlag testimon.

Anschließend berichtete Thomas Muggenthaler – Journalist beim Bayerischen Rundfunk in Regensburg von seinen Begegnungen mit Suzana Perl, die mehrfach zu Treffen in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg kam und dann häufig in Regensburg mit dem Bus ankam und Thomas Muggenthaler nach Flossenbürg begleitete. Er konnte mehrere Original-Töne von Frau Perl einspielen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine szenische Lesung mit Vortrag. Die Historikerin Nadja Bennewitz und die Schauspielerin Jule Schröter konzentrierten sich auf die bei Siemens selber rektutierten SS-Aufseherinnen, ihre Stellung im System, ihr Verhalten gegenüber den Gefangenen und ihre „Verteidigung“ nach dem Krieg.

Ein zweites Mal

Aufgrund des großen Interesse wurde die Veranstaltung am 3. Februar 2020 ein zweites Mal angeboten. Bei dem Termin war das Forum für jüdische Geschichte und Kultur Mitveranstalter.